Bei der Planung neuer IT-Infrastrukturen oder der Ergänzung sind Firewalls und Virenscanner ein fest eingeplanter Posten. Weniger Beachtung findet hier die Serverraumüberwachung. Dabei sorgen “physikalische Gefahren” bereits für ca. 50% der Ausfälle bei unternehmenskritischen Systemen.

Doch was genau sind physikalische Gefahren und wie tritt man ihnen entgegen?

Physikalische Gefahren wirken von Außen auf die IT-Infrastruktur. Dazu zählen insbesondere:

  • Einbruch, Sabotage
  • Wasser, Feuer
  • Probleme mit der Kühlung oder Luftfeuchtigkeit
  • Stromausfall, Leitungsunterbrechung, Überspannung

Welche Möglichkeiten der Gefahrenabwehr es gibt möchten wir an einem konkreten Kundenprojekt erläutern.

Serverraumüberwachung

Problemstellung

Der Kunde verfügt über mehrere Außenstellen mit dezentraler IT-Infrastruktur. Die entsprechenden Serverräume waren ursprünglich nicht für ihren jetzigen Verwendungszweck vorgesehen. Entsprechend fehlte es an einer geeigneten unabhängigen Klimatisierung und separat abgesicherten Elektroleitungen. Der IT-Verantwortliche wurde durch die große Entfernung zwischen den Außenstellen nur dann über Störungen in Kenntnis gesetzt, wenn diese durch Mitarbeiter vor Ort bemerkt wurden.

Die Server wurden zwar durch eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) geschützt, diese konnten jedoch bei einem Ausfall die Last nicht tragen.

Nachdem es in der Vergangenheit bereits mehrfach Ausfälle gab, bei denen die jeweilige Außenstelle längere Zeit die Arbeit einstellen musste wurden wir mit der Umsetzung einer geeigneten Serverraumüberwachung beauftragt.

Lösung

Zu Beginn wurden durch entsprechende Fachbetriebe die Elektrik überarbeitet und die Räume mit einer Klimaanlage ausgestattet. Die USV an den Standorten wurden mit neuen Batterien ausgestattet. Diese hatten in der Vergangenheit durch zu hohe Temperaturen viel ihrer ursprünglichen Leistung eingebüßt.

Im nächsten Schritt installierten wir das eigentliche System für die Serverraumüberwachung. Hier haben wir mehrere Signaleingänge zur Verfügung um die nötigen Sensoren anzuschließen. Mit diesen Sensoren ist es möglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Außerdem haben wir noch einen Leckagesensor und einen Rauchmelder angeschlossen. Um den Zutritt zum Serverraum zu überwachen ergänzten wir das System noch um einen Schaltkontakt am Serverschrank. Eine Videoüberwachung wurde vom Kunden nicht gewünscht.

Bei der anschließenden Programmierung setzen wir eine zweistufige Alarmierung ein. Zuerst wird per E-Mail über ein Grenzüber- bzw. Unterschreitung informiert. Hier befinden wir uns noch nicht in einem kritischen Bereich, sind aber zum Handeln aufgefordert um eine möglichst lange Laufzeit der einzelnen Komponenten (z.B. USV) zu gewährleisten. Werden darüber hinaus weiter Grenzwerte über- oder unterschritten gibt es eine zusätzliche Alarmierung per SMS. Jetzt ist sofortiges Handeln erforderlich. Dies geschieht z.B. bei einem Brand oder einem Wassereintritt, sowie zu hohen Temperaturen (Hitzestau durch eine Fehlfunktion der Klimaanlage).

Darüber hinaus lassen sich mit diesem System auch Statusabfragen der Hardware durchführen. Ausfälle eines einzelnen Switches oder Spannungsspitzen im Stromnetz können so erkannt werden.

Lohnt sich eine Serverraumüberwachung?

Die Installation eines solchen Systems ist eine einmalige Investition, die sich bereits amortisiert, wenn dadurch nur ein einziger Ausfall verhindert werden kann. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Betrieb für ca. 4 Stunden auf Telefon und EDV verzichten muss. Der dadurch entstandene Schaden ist um ein vielfaches höher.

Selbstverständlich ist diese Maßnahme nur ein Baustein wenn es um die Effizienz Ihrer IT-Infrastruktur geht.

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